Wegen Corona musste UNDERDOX seine für den 18. Juni 2020 geplante halbzeit leider absagen. Eine Online-Edition war nicht möglich, denn auf dem Programm stand eine Lecture mit den Analogfilm-Regisseuren Peter Tscherkassky (Foto: The Exquisite Corpus) und Eve Heller, die in Wien und den USA tätig sind.
Die Widerständigkeit des Analogfilmmaterials gegen den Stream nehmen wir zum Anlass, unsere diesjährige Festivaledition insgesamt unter den Aspekt des Analogen zu stellen. Wir präsentieren die Lectures mit Tscherkassky & Heller, außerdem laden wir das Pariser Analog-Filmlabor L’Abominable für eine Werkschau ein – in unserer bereits seit längerem bestehenden Reihe Labor of Love.
Erste Filme und Gäste des Hauptprogramms sind bereits eingeladen. Wir freuen uns sehr auf das Kommen von Ute Adamcziewski, die mit ZUSTAND UND GELÄNDE die Goldene Taube in Leipzig und den Prix Premier in Marseille gewonnen hat, und auf den baskischen Regisseur Oskar Alegria mit seinem Filmpoem ZUMIRIKI, der 2019 in Venedig uraufgeführt wurde.
Selbstverständlich ist die Planung einer analogen Ausgabe derzeit ein Tanz auf dem Vulkan. Wir wissen nicht, wie sich das Virus im Herbst verhalten wird; der Blick nach Gütersloh erfüllt uns mit großer Sorge. Wir finden aber, dass ein Festival in der Stadt mit Publikum und Gesprächen durch nichts zu ersetzen ist. Auch deshalb halten wir an unserer Philosophie fest, Filme in der bestmöglichen Projektionsform zu präsentieren, die sie als Kunstwerke im Sinne ihrer Urheber erlebbar werden lässt.