Audiovisuelles Poem, Ode an den Farbrausch und den Schwindel. Die Leinwand als vibrierende Membran, die simultan Farben und noisige Beats spuckt und schluckt – ein hypnotischer deformierter zirkumpolarer psychedelischer Kurztrip.
Billy Roisz AT 2023 4 min | ohne Dialoge
Billy Roisz
Geb. 1967. Lebt und arbeitet als Filmemacherin, Musikerin, Performerin in Wien. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Experimentieren mit der Verknüpfung auditiver und visueller Reize.
Filme blinq 2002 | zounk! 2012 | darkroom 2014 | THE 2015 | Toutes directions 2017 | paris 2017 (13. UX) | Happy Doom 2023
Credits M: Billy Roisz, Karolina Preuschl | V: Sixpackfilm
Patrick Navaï – Maler und Dichter –, seine Frau Sylvie und ihr musikalischer Sohn Yvan leben in einem mittelalterlichen Dorf in der Nähe eines großen, nebligen Waldes in Frankreich. Ihr Alltag ist angefüllt mit Stunden des Malens, Musizierens, Lesens von Gedichten und Familienspaziergängen auf den grünen Hügeln. Doch unerfüllte Sehnsucht nach Zugehörigkeit hallt in jedem Winkel von Patricks Leben wider.
Afsaneh Salari DE, FR, IR 2023 19 min | Französisch
Afsaneh Salari
Iranische Filmregisseurin, Produzentin und Filmeditorin. Mitbegründerin von Docmaniacs Collective im Iran und Produzentin bei Docmaniacs Production in Paris.
Filme No man’s land 2015 | We don’t like to be called “refugees” 2020 | Opaque spectacle 2020
Credits B+S: Afsaneh Salari | K: Mohmad Hadadi | SD: Ensieh Maleki | P: Afsun Moshiry, Hamidreza Pejman, Wim Wenders Foundation | Mit Patrick Navaï, Yvan Navaï, Sylvie Forestier
Um die 50 Fünf-Sekunden-Clips, welche über die letzten drei Jahre hinweg regelmäßig entstanden sind, dokumentieren die tägliche Stimmung. Die Herausforderung bestand darin, nahezu täglich eine exakt fünf Sekunden dauernde Animation mit einfachsten Mitteln zu erstellen. Möglicherweise blitzt zwischen den Sekunden so manch stürmisch wechselnde Gemütsverfassung einer Midlifecrisis-geplagten Filmemacherin auf.
Gudrun Fürlinger AT 2023 5 min | ohne Dialoge
Gudrun Fürlinger
Geb. 1974 in Freistadt, lebt seit 1995 in Wien. Meisterklasse für Grafik-Design in Linz, Studium der Malerei an der Universität für angewandte Kunst in Wien, Schule Friedl Kubelka für unabhängigen Film, Wien.
Filme(Auswahl) Es liegt mir auf der Zunge 2018 | Das Geschenk 2018 (17. UX) | All of Me 2020 | Die Höhle 2021 (17. UX) | Ich im Raum 2022 (17. UX) | Five Seconds 2023
Japan ist das Land, in dem die Bevölkerung am wenigsten schläft. Simultane Ereignisse überlagern sich mit vielschichtigen architektonischen Strukturen nächtlicher Städte. Auf der Tonspur agieren Stimmen in einer Polyphonie. Gedanken über Schlaf, Kapitalismus und Arbeit, die Entstehung von künstlicher Intelligenz, die Auswirkungen des Internets und verwandter Technologien auf das Gehirn finden zusammen.
Kenji Ouellet DE 2022 18 min | Englisch
Kenji Ouellet
Geb. in Québec, Kanada, lebt in Berlin. Er studierte Klavier (City University of New York), digitale Kunst (Universität für angewandte Kunst, Wien) und experimentelle Mediengestaltung (Film, Universität der Künste, Berlin).
Filme(Auswahl) Lektion 13 2005 | Self cinema No 1 2007 | Touchscape 2011 | I am One 2016 | In Dog Years, I’m Dead 2017 | Reprise 2021
„Ein Lied für Jean Vigo in drei oder vier Farben“, nennt Karl Heil seinen von Harald V Uccello mit Bleistift gezeichneten, vereinzelt auch animierten Film. Im Zentrum: Die Katzen von „L’Atalante“, die wichtigsten Nebendarstellerinnen der Filmgeschichte.
Karl Heil DE 2023 15 min
Karl Heil
Geb. 1952 in Saarbrücken, Studium an der HFF in München, seit 1980 in Berlin. Arbeitet als Filme-macher und Schauspieler.
Filme Conny und Peter 1978 | MMH 1981 | Im Park 2004 | Bärbel erzählt einen Film 2005
Credits B: Karl Heil | T: Frank Behnke | M: Tobias Giezendanner | Stimme: Anton von Lucke | Zeichnungen: Harald V Uccello | P: Karl Heil | V: Arsenal Institut
Meidlinger Wildhamster mit Röntgenaugen, ein Zombie-Soldat am Spendentelefon, eine grandiose Songcontest-Performance, im Zentrum eine Talkshow gegen den heteronormativen TV-Mainstream mit Interviews und workplace-Porträts der beiden Gäst*innen Em Gruber (Monitoringausschuss für Menschen mit Behinderungen) und Iris Kopera (Selbstvertretungszentrum für Menschen mit Lernschwierigkeiten); dazwischen gebärdensprachlich interpretierte Zitate der verstorbenen Künstlerin-Autorin Ianina Ilitcheva, die C-TV eine Art Kapitelstruktur geben – das Ganze wird eingerahmt von Newsroom-Meldungen über mysteriöse seismografische Erschütterungen der Gesellschaft.
Eva Egermann, Cordula Thym AT 2023 30 min | Deutsch
Eva Egermann
Geb. 1979, Künstlerin und lebt in Wien. In ihrer künstlerischen und textuellen Praxis befasst sie sich mit aktivistischen Bewegungen, Subkulturen verschiedener Zeiten und überarbeitet Kategorien und politische Bedingungen von Fähigkeit/ Schwäche und nicht-konformen Körpern neu. Im Jahr 2012 hat sie das Zeitschriftenprojekt Crip Magazine ins Leben gerufen.
Cordula Thym
Geb. 1977 in Kufstein / Tirol) ist Regisseurin und Film-Editorin. Ihr partizipatives und queer-feministisch geprägtes Filmschaffen rückt marginalisierte Perspektiven in den Mittelpunkt, sei es in Bezug auf Körper, Sprache, Bildung oder Zeitgeschichte.
Filme Beyond Borderline 2002 | verliebt, verzopft, verwegen. Geschichten Lesbischer (Un-)Sichtbarkeit im Wien der 50er und 60er Jahre (amorous, antiquated, audacious. Stories of lesbian (in)visibility in Vienna in the 50s and 60s (mit Katharina Lampert) 2009 | FtWTF – Female to What The Fuck (mit Katharina Lampert 2015 | C-TV (Wenn ich dir sage, ich habe dich gern…) (mit Eva Egermann) 2023
Credits R+B+P: Eva Egermann, Cordula Thym | K: Magdalena Fischer, Caroline Bobek | M: Armin Lorenz | Mit Em Gruber, Iris Kopera, Eva Egermann, Barbara Schuster, Luiz Javier Murillo Zuniga, Hicran Ergen, Cordula Thym, Ani Gülgün Mayr
Durch Langzeitbeobachtung der NPCs (Non-Playable Characters) wird der Spieler Zeuge bestimmter dokumentarischer Ereignisse. Es geht um exzessive Grausamkeit und menschliche Gleichgültigkeit. In gewisser Weise ist die ständige Bewegung (die auch den Spieler-Beobachter durch den Spielraum begleitet) die einzige Rettung vor der Willkür auf den Straßen. Aber auch das nicht immer.
Oleksandr Hoisan UA 2022 12 min | Ukrainisch
Oleksandr Hoisan
Geb. 2001 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine. Mitglied in NGO CUC (Contemporary Ukrainian Cinema) und Ukrainian Guild of Directors. Masterstudium der Film- und Fernsehregie an der Kyiv National University of Culture and Arts.
Filme omen of wonder 2021 | Analogy of Space 2022
Credits B+S+T+M+P: Oleksandr Hoisan, Kyiv National University of Culture and Arts
In der Sweatshop-Hochburg Zhili reihen sich wie Legebatterien die kargen, familiengeführten Ateliers. Gearbeitet wird hier im Akkord, Tag und Nacht. Immer wieder nimmt Wang seine Kamera in die Hand, folgt den jungen Näherinnen und Nähern auf den Fersen – ein Markenzeichen seines dokumentarischen Stils – wenn sie die baufälligen Loggien in der Arbeiterstadt entlanggehen, schwere Ballen mit Stoffresten auf die Straße fallen lassen. Das laute Surren der Nähmaschinen begleitet die Bilder. Ruhe ist nur, wenn die Arbeiter*innen in ihre Schlafsäle gehen, Instantnudeln aus Plastikschalen essen. Die Jugend ist aber auch da, der Titel ist kein (oder nicht nur) Zynismus. Die Näher*innen flirten, gehen aus, erzählen sich von dem Leben, das sie sich erhoffen. Ihr Gehalt werden sie nicht nur nach Hause schicken. Sie werden auch Klamotten kaufen – Klamotten, die sie und andere junge Menschen im Akkord gefertigt haben. Der Kreis von Fast Fashion schließt sich zum engmaschig gewebten turbokapitalistischen System. Wang wird seine Bestandsaufnahme um weitere drei Teile ergänzen, zum Jahreszyklus, der den Kreislauf von Produktion und Konsumation auf die Spitze treiben wird. – Dunja Bialas
Wang Bing CN/FR/LU/NL 2023 212 min | Mandarin
Wang Bing
Geb. 1967 in Xi’an, China. Er studierte bis 1996 an der Filmakademie in Peking. Mit seiner dreiteiligen Langzeitdokumentation Tie Xi Qu/Tiexi District: West of the Tracks sorgte er 2003 auf internationalen Festivals für Aufsehen. Wang Bing lebt heute aufgrund der schwierigen Produktionsbedingungen in Paris.
Filme Tie Xi Qu (Tiexi District:West of the Tracks) 2003 | He Fengming (Fengming, a Chinese Memoir) 2007 (3. UX) | L’argent du charbon (Coal Money) 2008 (4. UX) Cai you ri ji (Crude Oil) 2008 (4. UX) | ’Til Madness Do Us Part 2013 (9. UX) | Ta’ang 2016 (11. UX) Mrs. Fang 2017 | 15 Hours 2017 | Dead Souls 2018 (13.UX) | Youth (Spring) 2023 | Man in Black 2023 (18. UX)
Credits B: Wang Bing | K: Yoshitaka Maeda, Shan Xiaohui, Song Yang, Liu Xianhui, Ding Bihan, Wang Bing | S: Dominique Auvray, Xu Bingyuan, Liyo Gong | T: Ranko Paukovic | P: Vincent Wang, Sonia Buchman, Nicolas R. de la Mothe, Mao Hui | V: Pyramide Films
Coltan-Abbau in Süd-Kivu im Kongo. Der 360°-Dokumentarfilm versetzt einen direkt an den Ort einer extraktivistischen Manufaktur und dokumentiert die Auswirkungen auf die Natur, die Arbeiter und vor allem auch auf die Frauen, die aus dem Off von ihrem Leben auf der Mine erzählen. Dann wieder: Eindringliche Bilder verlassener Minen im Ruhrgebiet. Ausbeutung und Verschmutzung graben sich tief in die Erde und bleiben sichtbar in den menschenverlassenen Industrielandschaften aus Wasserstraßen, Flüssen und Hafenbecken. Es rauscht, tröpfelt und fließt – Erzählungen aus dem Off verschwimmen und überlagern sich. Der VR-Film ist eine packende und verblüffende Annäherung von zwei Orten unter dem Signum des Extraktivismus.
Daniel Kötter DE/CD 2021 52 min | Deutsch, Englisch
Daniel Kötter
Geb. 1975 in Bergisch Gladbach, arbeitet seit 20 Jahren als Theater- und Dokumentar-Filmregisseur, häufig auch in performativer und installativer Kooperation mit anderen Künstler*innen und in internationalen und interdisziplinären Konstellationen, die ihn nach Afrika, in den Mittleren Osten, nach Südostasien und nach Nordamerika führen.
Filme Hashti Tehran 2017 | Stadt Land Fluss (mit Hannes Seidl) 2017 – 2019 | Desert View (mit Constanze Fischbeck) 2018 | Yu Gong 2019 | Rift Finfinnee 2020 | Water & Coltan 2021 | Landshaft 2023 (18. UX)
Credits B: Daniel Kötter, Anna Ptak | K+S: Daniel Kötter | T: Marcin Lenarczyk, Eckehard Güther, Frederic Kitoko, Daniel Kötter | P: Daniel Kötter, Andrea Oberfeld, ehrliche arbeit freies Kulturbüro mit Leoni Grützmacher | V: María Vera (Kino Rebelde) | Mit Yasmine Bisimwa, Olande Byamungu and Christian Muhigwa
Seit Susana und Guillermo mit der Absicht, eine Familie zu gründen, aus der Stadt in die Madrider Agglomeration gezogen sind, ist der Kontakt zu ihren Freunden Elena und Daniel abgebrochen. Als sie sich nach einiger Zeit wiedersehen, fühlt es sich nicht mehr gleich an wie zuvor. Ein gemeinsames Konzert, eine Partie Tischtennis, ein Mittagessen im Freien und ein Spaziergang stellen die Freundschaft auf die Probe – und lassen die vier Mittdreissiger über die kleinen und grossen Entscheidungen des Lebens sinnieren. Peter Sloterdijks „Du musst dein Leben ändern“, Bill Callahans „Let’s Move to the Country“ und Chano Domínguez‘ jazziger Flamenco begleiten sie bei der Flucht aus dem Realen.
Jonás Trueba ES 2022 | Deutsche Premiere 64 min | Spanisch
Jonás Trueba
Geb. 1981 in Madrid, Sohn des Regisseurs Fernando Trueba und Neffe des Regisseurs David Trueba. Aktiv als Produzent, als Roman- und Drehbuchautor sowie als Theater- und Filmregisseur.
Filme (Auswahl) Todas las canciones hablan de mí 2010 | Los ilusos 2013 | Los exiliados románticos 2015 | La reconquista 2016 | La virgen de agosto 2019 | Quién lo impide 2021 | Tenéis que venir a verla 2022
Credits B: Jonás Trueba | K: Santiago Racaj | S: Marta Velasco | T: Álvaro Silva Wuth | P: Los Ilusos Films | V: Bendita Film Sales | Mit Itsaso Arana, Vito Sanz, Francesco Carril, Irene Escolar