Der 72. Film von Landscape-Spotter James Benning führt ins kalifornische Allensworth. Gegründet 1908 war es die erste Siedlung von Afro-Amerikanern, ein historisches Bild im Abspann dokumentiert die Anfangszeit. Wie einen Wandkalender unterteilt Benning seinen Film, geht mit den Monats-Kalenderblättern Ansichten von Siedlungshäusern durch, die noch die bauliche Signatur der ersten Zeit haben. „Free Library” steht auf einem mintfarbenen Holzhaus mit Veranda. Ein anderes Bild: eine dreigeteilte Scheune in der öden Landschaft. Nur im August schert der Film aus der strengen Komposition aus, ein Mädchen liest in historischem Kleid ein afroamerikanisches Gedicht. Jede Einstellung hält Benning in gewohnter Weise minutenlang, reizt das Bild aus, bis zum nächsten Monat. Ein weiterer Meilenstein in seiner ganz eigenen „Americana”. – Dunja Bialas
James Benning
USA 2022
65 min | Englisch
James Benning
Geb. 1942 in Milwaukee, USA, studierte Mathematik, dann Film in Milwaukee. Unterrichtete am California Institute of the Arts. Seit 1979 dreht er als radikal unabhängiger Regisseur dokumentarisch-experimentelle Filme, bis 2007 auf 16mm, seit 2009 digital. Zudem realisiert er Installationen mit filmischen Elementen im Kunstbereich.
Filme
One Way Boogie Woogie 1977 | 11 × 14 1977 | Landscape Suicide 1986 | Deseret 1995 | Four Corners 1997 | California Trilogy (El Valley Centro, Los, Sogobi) 1999 – 2001 | 13 Lakes 2004 | Ten Skies 2004 | RR 2007 | Ruhr 2009 | Two Cabins 2011 | Maggie’s Farm 2020
The United States of America 2022 | Allensworth 2022
Credits
B+K+T+P: James Benning | V: Arsenal Institut