Cinema português
Die 1980er Generation
Samstag 13 okt 18.30 Filmmuseum München
Das Erbe der legendären portugiesischen Filmemacher António Reis und Margarida Cordeiro steht im Fokus der 13. Ausgabe von UNDERDOX. In zwei Programmen, die in Zusammenarbeit mit Miguel Valverde (Festival Indielisboa) entstanden, werden die Traditionen des portugiesischen Kinos nach der Diktatur und ihre Einflüsse auf die junge Generation heute vorgestellt.
In der Tradition der Reis-Schule, vermittelt durch die Filme von Pedro Costa, sieht sich auch eine neue Generation von Filmemachern, allesamt in den 1980ern geboren. Die Künstlerin Salomé Lamas und der Filmemacher Jorge Jácome, dessen Flores (Flowers) der erfolgreichste portugiesische Kurzfilm des Jahres ist, arbeiten an den Rändern dokumentarischer Inszenierungen. Ico Costa kehrt mit Nyo Vweta Nafta nach Mosambik zurück, wo er ein Jahr seines Lebens verbrachte. Sein dokumentarisches, auf 16mm gefilmtes Portrait der Jugend in Inhambane reflektiert unterschwellig auch den portugiesischen Kolonialismus. Marta Mateus’ Farpões, Baldios (Barbs, Wastelands) ist einer der berückendsten Filme dieser neuen Generation. Sie portraitiert das Leben in ihrer Heimatregion Alentejo, das von Trockenheit und karger Armut geprägt ist. Nach der Nelkenrevolution hatten die Bauern die Ländereien besetzt, auf denen sie einst von ihren Herren unterdrückt wurden. Die Protagonisten des Films sind die hochbetagten revolutionären Kämpferinnen und Kämpfer, die ihren Widerstandsgeist an die ganz junge Generation weitergeben. Pedro Peralta schließlich inszeniert mit Ascensão (Ascension) eine archetypische, biblisch-mythologische Begräbnisphantasie, die ihre visuelle Kraft aus einem düsteren, der Malerei entlehnten Naturalismus bezieht.(Dunja Bialas)
Encounters with Landscape (3x)

Ascensão
Nyo Vweta Nafta
Flores
Farpões, baldios
Barbs, Wastelands
