Klaus Heid

Naturfilme und Features über untergegangene Kulturen lassen die Herzen von Fernsehredakteuren höher schlagen: So was geht immer. Aus dieser Beliebtheit hat sich der Karlsruher Künstler Klaus Heid 1995 einen Spaß gemacht, und ist zu einer Expedition zum sibirischen Baikalsee aufgebrochen, im Gepäck zahlreiche selbstgefertigte Artefakte, die am Expeditionsziel als Fundstücke entdeckt werden sollten. Doch das in Dramaturgie und Machart perfekte Genre-Feature KHUZA — EIN MYTHOS AUS SIBIRIEN ist mehr als nur ein Fake, sondern auch eine melancholische Utopie über kulturelle Riten und gesellschaftliche Strukturen. Gelegentlich wünscht man sich, dass der „Einfluss der zivilisatorischen Leistungen“ der Khuza „auf die Entwicklungsgeschichte der Menschheit“ gerne hätte größer ausfallen können.