Atlal
Djamel Kerkar
Algerien / Frankreich 2016
111 min –
DCP – Arabisch
Deutsche Premiere
B: Djamel
Kerkar – K: Djamel
Kerkar, Bilel Madi – S: Djamel
Kerkar, Corentin Doucet
T: Antoine Morin – P: Centrale électrique, Prolégomène
V: Pascale Ramonda
„Der Film beginnt mit dem Schmerz, der Algerien während der dunklen Zeit der 1990er Jahre den Tod brachte. Verschwommene, unscharfe VHS-Aufnahmen, die den Blick auf Details lenken: Ein vom Wind durchwehtes Ruinenfeld, wild wucherndes Gras, ein Trümmerfeld aus verrostetem Metallschrott und Betonbrocken. Wir sind in Ouled Allal, einer kleinen Stadt, die im Herbst 1997 bei einem Militäreinsatz komplett zerstört wurde. Dann sehen und hören wir das heutige Ouled Allal: Stille, immer noch umwuchert von Gras, dicker und dichter schlängelt es sich um Baustellen, die nicht mehr darauf warten, fertiggestellt zu werden, geisterhaften Silhouetten gleich. In diesem Brachland, in der Landschaft und in den Gesichtern spiegelt sich die ganze Welt, verfolgt von Kriegen, gefangen zwischen den eingefrorenen Erinnerungen vergangener Kämpfe, dem beschlagnahmten Gedächtnis der Toten und ungesühnter Massaker.” – Nicolas Feodoroff, FID
sonntag 9 okt 21.00 uhr filmmuseum münchen
Djamel Kerkar geb. in Algerien, aufgewachsen in Tunis. Früh schon organisiert er Filmprogramme im algerischen Cinéclub Chrysalide und studiert an der marokkanischen Filmhochschule ESAV in Marrakesch, die er mit Diplom abschließt. Er dreht 2012 seinen ersten Kurzfilm und ist Teil einer algerischen Nouvelle Vague, rund um die Produzentin und Filmemacherin Narimane Mari.
Filme Archipel 2012 – Earth Is Full of Ghosts 2014