Leviathan
Underdox-Filmpremiere zur Halbzeit

Fr., 17.05.2013, 20:30 Uhr, Werkstattkino München


foto

Lucien Castaing- Taylor, Véréna Paravel – USA/GB/F 2012 — 87 Min.
engl. OF — HD

R+B+K+S: Lucien Castaing- Taylor, Véréna Paravel – T: Ernst Karel, Jacob Ribicoff P+V: Arrête Ton Cinéma

 

 

Ein Fischkutter frisst sich wie ein mechanisches Seeungeheuer durch den Ozean, verschlingt Fisch und anderes Meeresgetier und spuckt es wieder aus. Dutzende von Mikrokameras dokumentieren aus gnadenloser Nähe die brutalen Geschehnisse auf dem Fischkutter – ein raues Stück Natur, überwältigend und bilderstark.

„LEVIATHAN wurde mit kleinen, wasserdichten Digitalkameras gedreht, die eine ungeheure Unmittelbarkeit erlauben. Wir befinden uns geradezu auf Augenhöhe mit den Kreaturen, wir tauchen immer wieder tief in die Fluten, und die Nachbearbeitung der Tonspur schafft einen Eindruck, als würde der ganze Erdball ächzen, während das Fischerboot wie eine Nussschale darauf herumgeworfen wird. Leviathan ist also zugleich extreme Natur und extrem künstlich, ein Dokumentarfilm, der wie ein Elementargedicht erscheinen möchte.
Das Sensory Ethnography Lab an der Harvard-Universität, an dem die beiden Filmemacher arbeiten, scheint eine Experimentierstätte zu sein, an der das herkömm- liche Direct Cinema in neue Richtungen sensorischer und erzählerischer Steigerung hin entwickelt wird. Leviathan steht für einen Trend, den man eigentlich bisher von der Mainstream-Industrie kannte, und der hier ‚unabhängig‘ neu definiert wird: ein Kino, das uns maximal beansprucht.“ — Bert Rebhandl

 

 

Lucien Castaing-Taylor, geboren 1966 in Liverpool, und
Véréna Paravel,
geboren 1971 in Neuchâtel, Schweiz, leben und arbeiten als Anthropologen und Videokünstler in Cambridge, USA.

Filme (Lucien Castaing-Taylor): 1990 Made in USA – 1992 In and Out of Africa – 2009 Sweetgrass – 2010 The High Trail –2012 Leviathan

Filme (Véréna Paravel): 2010 Foreign Parts – 2012 Leviathan – 2013 He Maketh a Path to Shine After Him; One Would Think the Deep to Be Hoary