MOcracy – Neverland in me

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Christian von Borries – D 2012 – 78 Min.

B+T+P: Christian von Borries – S: Ute Adamczewski

Video – Englisch


Klaus-Wildenhahn-Preis, Dokumentarfilmwoche Hamburg

masseundmacht.com

 

Seit den 80er-Jahren gehen vier Entwicklungen Hand in Hand: Wachstum von politischer Demokratie, von Online-Demokratie, von Konzernmacht und von Konzernpropaganda, um diese Macht vor der Demokratie zu schützen. In einer Collage aus Internet- und TV-Clips untersucht "Mocracy" Konsum, Kapitalismus, Unterdrückung, Elendsherrschaft und die Hilfsindustrie. Menschen als Massenornament, Architektur als Regulierungsinstrument für Gesellschaften, die sich selbst optimieren, in Reih und Glied. Charity als die andere Seite der Demokratie, Demokratie als Lifestyle-Option für die Reichen. Michael Jackson als Soundtrack der neoliberalen 80er, eine Choreografie der Demokratie. Der Film selbst imitiert Demokratie in geraffter Form; eine fehlgeschlagene Mehrstimmigkeit. In diesem Sinne ist "Mocracy" eine musikalische Reise durch Kasachstan, den Kosovo, durch Pjöngjang, Detroit und Berlin; ein "Neverland", die Utopie eines Nicht-Ortes, wo Filmclips als Zweckent fremdung des individuellen Torsos dienen. – Christian von Borries

 

 

 

 

Christian von Borries, Komponist, Orchesterdirigent und Musikproduzent. 2002 gründete er mit Martin Hossbach das Label "Masse und Macht". Seine Werke wurden auf dem Kunstfest Weimar, auf dem Festival Luzern, der Volksbühne Berlin und der documenta 12 aufgeführt. Mit "Replay Debussy" gewann er 2003 den Echo Klassik. Von Borries lebt und arbeitet in Berlin.

Filme: The Dubai in Me 2010 (UX’10) – Mocracy–Neverland in Me 2012